FAU-Forscher erhalten Innovationspreis für Bio-LEDs

Die Forschergruppe von Dr. Costa und Prof. Dr. Sonnewald v.l.n.r.: Michael Weber, Uwe Sonnewald, Marlene Proeschel, Pedro B. Coto, Rubén D. Costa, Martina Lang (Foto: Lukas Niklaus)
Die Forschergruppe von Dr. Costa und Prof. Dr. Sonnewald v.l.n.r.: Michael Weber, Uwe Sonnewald, Marlene Proeschel, Pedro B. Coto, Rubén D. Costa, Martina Lang (Foto: Lukas Niklaus)

Weißer Proteinmantel für LEDs ersetzt teure Beschichtung

LEDs sind aus unserem Leben kaum noch wegzudenken. Sie preiswert und umweltfreundlich herzustellen, ist FAU gelungen, wofür sie nun mit dem „Innovationspreis der BioRegionen“ ausgezeichnet werden. Dr. Rubén D. Costa (Lehrstuhl für Physikalische Chemie I) und Prof. Dr. Uwe Sonnewald (Lehrstuhl für Biochemie) haben den Preis im Rahmen der Deutschen Biotechnologietage, am 5. April, in Hannover, erhalten. Mit dem Innovationspreis werden jährlich drei herausragende wissenschaftliche Ideen prämiert. Neben einer neuartigen, wissenschaftlichen Idee aus der Biotechnologie steht dabei auch die wirtschaftliche Nutzung der Erfindung im Vordergrund.

Die Herstellung der Dioden ist bisher teuer und aufwändig, denn marktübliche LEDs geben in der Regel blaues Licht ab. Um ihre weiße Leuchtkraft zu erhalten, müssen die blauen LEDs mit Konversionsfarbstoffen beschichtet werden. Diese werden aus Seltenen Erden gewonnen. Die angewandten Verfahren sind teuer und nicht nachhaltig.

Den FAU-Forschern ist es nun gelungen, weiß leuchtende Bio-LEDs herzustellen. Dafür werden fluoreszierende Proteine in ein gummiartiges Material eingebettet und die LEDs anschließend damit beschichtet. Dieses neue Verfahren schafft LEDs, die sowohl nachhaltig als auch preiswert sind. Um Proteine verwenden zu können, musste ein Problem gelöst werden: Normalerweise sind Proteine nur in wässrigen Lösungen stabil, sodass nicht-wässrige Standard-Beschichtungsverfahren nicht angewandt werden konnten.

Deshalb entwickelten die FAU-Forscher eine neue Beschichtungstechnik. Sie betteten die Proteine in ein Gel ein, das aus einer konzentrierten wässrigen Protein-Lösung sowie einer Polymermischung besteht. Die Polymerstoffe verbinden dabei die wässrige Protein-Lösung zu einem gelartigen Netzwerk und sorgen dafür, dass die benötigte Feuchtigkeit gespeichert bleibt. Durch Vakuumtrocknung verwandelt sich das Gel in ein gummiartiges Material, das sich für die mehrlagige Beschichtung der LEDs eignet – und die Proteine vor äußeren Einflüssen schützt.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Uwe Sonnewald
Tel.: 09131/85-28255
uwe.sonnewald@fau.de