Wintervögel im Botanischen Garten, Prof. Dr. Christoph Daniel

Datum: 10. Januar 2026Zeit: 14:30 – 16:00Ort: Wintervogelfutterstelle des LBV im Botanischen Garten

Veranstaltungshinweis
Wintervögel im Botanischen Garten
Führung mit Prof. Dr. Christoph Daniel am Samstag, den 10.1. 2026 um 14:30 Uhr
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenfrei

Die vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) eingerichtete Musterfutterstelle bietet Besucherinnen und Besuchern spannende Einblicke in das Verhalten unserer heimischen Wintervögel. Unterschiedliche Futtersysteme können hier aus nächster Nähe beobachtet werden – vom klassischen Futterhäuschen bis hin zu modernen Silos. Finanziert durch den Freundeskreis des Botanischen Gartens, ermöglicht die Futterstelle eine anschauliche Demonstration, wie vielfältig die Bedürfnisse der verschiedenen Vogelarten sind.

Am Samstag, den 10. Januar, um 14:30 Uhr bietet der LBV unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Daniel eine Führung an. Im Mittelpunkt stehen dabei die ökologische Bedeutung der Winterfütterung, die unterschiedlichen Futtersysteme sowie die gefiederten Besucher der Station. Die Veranstaltung lädt dazu ein, heimische Vogelarten genauer kennenzulernen und praktische Anregungen für die Fütterung im eigenen Garten mitzunehmen.

Typische Gäste der Vogelfutterstelle im Botanischen Garten sind die verschiedenen Meisenarten, die zu den bekanntesten und beliebtesten Wintervögeln zählen. Am häufigsten lässt sich die Kohlmeise (Parus major) beobachten. Mit ihrer schwarzen Kopfkappe, dem weißen Wangenfeld und dem auffälligen schwarzen Bruststreifen ist sie unverkennbar. Der breite Bruststreifen weist dabei nicht nur auf das Geschlecht hin – bei Männchen ist er meist deutlich kräftiger –, sondern spielt auch eine Rolle bei der innerartlichen Kommunikation. Die Kohlmeise gilt als anpassungsfähig und nutzt eine große Bandbreite an Futterquellen, was sie zu einem der erfolgreichsten Singvögel in Mitteleuropa macht.

Etwas kleiner, aber nicht weniger lebhaft, ist die Blaumeise (Cyanistes caeruleus). Ihr leuchtend blau-gelbes Gefieder macht sie zu einem farbenfrohen Hingucker an jedem Futterspender. Charakteristisch ist ihr akrobatisches Verhalten: Blaumeisen hängen kopfüber an Netzen oder turnen geschickt an Zweigen und Futtersilos, um an die begehrten Samen und Körner zu gelangen. Sie bevorzugen Sonnenblumenkerne und Erdnüsse, nehmen aber auch gerne fettreiche Futterknödel an.

Die Tannenmeise (Periparus ater), erkennbar an dem markanten weißen Nackenfleck, ist deutlich kleiner und unauffälliger. Ursprünglich in Nadelwäldern beheimatet, sucht sie im Winter auch Gärten und Futterstellen auf. Durch ihre geringe Körpergröße muss sie besonders energiereiches Futter aufnehmen, um die kalten Nächte zu überstehen.

Etwas seltener, aber mit aufmerksamen Blicken durchaus zu entdecken, ist die Sumpfmeise (Poecile palustris). Ihr schlicht braun-schwarzes Gefieder und die unauffällige Zeichnung machen sie auf den ersten Blick weniger spektakulär. Dennoch besitzt sie eine bemerkenswerte Fähigkeit: Sie legt Futtervorräte an, indem sie Samen und Kerne in Spalten oder Rindenschuppen versteckt – ein Verhalten, das ihr im Winter das Überleben sichert.

Gelegentlich erscheinen auch Haubenmeisen (Lophophanes cristatus) mit ihrer markanten Federhaube, insbesondere wenn der Botanische Garten von umliegenden Waldgebieten beeinflusst wird. Sie gelten als scheuer und weniger häufige Gäste, sind aber mit ihrem charakteristischen Aussehen sofort zu erkennen.

Die Beobachtung dieser Meisenarten an der Musterfutterstelle vermittelt eindrucksvoll, wie unterschiedlich ihre Anpassungsstrategien und Ernährungsweisen sind. Gleichzeitig verdeutlichen sie, wie wichtig ein vielfältiges Nahrungsangebot aus Körnern, Samen und Fettquellen ist, um die unterschiedlichen Bedürfnisse der Arten zu decken.

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Details

Datum:
10. Januar 2026
Zeit:
14:30 – 16:00
Ort:

Wintervogelfutterstelle des LBV im Botanischen Garten

Veranstaltungskategorien:
Botanischer Garten