Quer durch die Alpen, Toni Joos

Quer durch die Alpen
Führungen am Samstag, den 4. Mai 2024
Das Alpinum im Botanischen Garten, Toni Joos, um 14:30 Uhr
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenfrei
Treffpunkt am Eingang zu den Gewächshäusern

Am Samstag, den 4. Mai kann man im Botanischen Garten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit Toni Joos `Quer durch die Alpen´ wandern und neben Enzian und Mehlprimel viele botanischen Kostbarkeiten der Berge kennenlernen. Im Alpinum des Botanischen Gartens machen viele Pflanzen, wie beispielsweise der Enzian, aufgrund der kurzen Vegetationszeit in den Bergen mit besonders kräftigen Blütenfarben auf sich aufmerksam. Zu den besonderen Anpassungen der Alpinen Flora gehören zudem ein kompakter Polsterwuchs mit einer geringen Wuchshöhe, die Ausbildung von Blattrosetten, eine dichte Behaarung und Verdunstungsschutz. Aufgrund des in den Alpen stark ausgebildeten Reliefs weisen die Berge eine Vielzahl unterschiedlicher Standorte auf, die über die Zeit zu einem besonderen Artenreichtum geführt haben. Die standortabhängigen Pflanzengesellschaften lassen sich oft an markanten Zeigerpflanzen erkennen, die auf Zusammensetzung des Gesteins, Schatten und Höhenstufen schließen lassen. Mit rund 600 verschiedenen Arten ist das Alpinum der artenreichste Bereich im Freiland des Botanischen Gartens. Auch wenn dies nur einen Bruchteil der Pflanzenwelt der Berge abbildet, wird hierschnell klar warum die Alpen ein besonders wertvoller und schützenswerter Biodiversitäts-Hotspot sind.

Der Klimawandel bringt für die Vegetation der Alpen steigende Temperaturen und ein Abschmelzen der Gletscher mit sich. Auch Veränderungen des Wasserhaushaltes, das Abtauen des Permafrostes mit einer destabilisierenden Wirkung auf alpine Böden und Extremwetterereignisse haben umfassende Auswirkungen auf die reichhaltige Pflanzenwelt der Alpen. Die für die alpine Flora charakteristischen Höhenstufen verschieben sich nach oben. Pflanzen der höheren Lagen geraten unter Druck, da sie nicht ausweichen können. Schätzungen zufolge sind bis zu 60% aller alpinen Pflanzen durch den Klimawandel vom Aussterben bedroht.