Dr. Helene Loos mit Werner-Baltes-Preis des Jungen Wissenschaftlers ausgezeichnet

Portrait Dr. Helene Loos
Foto: Fraunhofer IVV

Dr. Helene Loos, Lehrstuhl für Aroma- und Geruchsforschung, hat den Werner-Baltes-Preis des Jungen Wissenschaftlers 2022 erhalten. Die Auszeichnung wird von der Lebensmittelchemischen Gesellschaft (LChG), einer Abteilung der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) vergeben und ist mit 2000 Euro dotiert. Frau Loos erhielt den Preis für ihre wissenschaftliche Arbeit über die Wahrnehmung, den Stoffwechsel und die chemokummunikative Funktionalität von Aromastoffen.

Helene Loos erforscht Mechanismen von Wahrnehmungs- und Verhaltensphänomenen im Bereich der Geruchswahrnehmung. Dabei wendet sie eine Reihe von Methoden an, um Geruchsstoffe und ihre Metaboliten in biologischen Proben zu identifizieren und zu quantifizieren, sie im Hinblick auf ihre sensorischen Eigenschaften zu untersuchen und ihre mögliche verhaltensmodulierende oder physiologische Funktion zu bewerten.

Forschung zur Muttermilch

Nach ihrem Studium der Lebensmitteltechnologie an der Universität Hohenheim promovierte Helene Loos 2015 bei Prof. Dr. Andrea Büttner an der FAU im Bereich der Lebensmittelchemie. Während ihrer durch die Bischöfliche Studienförderung Cusanuswerk und die Bayerische Forschungsstiftung geförderten Promotion untersuchte sie in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV, Freising, und dem Centre des Sciences du Goût et de l’Alimentation, Dijon, die Aromazusammensetzung von Muttermilch und die Verhaltensreaktionen von Neugeborenen auf ausgewählte Geruchsstoffe aus Muttermilch. Nach ihrer Promotion forschte sie, unterstützt durch das TALENTA-Programm speed up der Fraunhofer-Gesellschaft, in der Abteilung Analytische Sensorik des Fraunhofer IVV in der angewandten Forschung zu verschiedenen Aspekten der (multi)sensorischen Wahrnehmung und Analyse von Bedarfsgegenständen und Lebensmitteln.

Förderung durch Emerging Fields Initiative

Im Jahr 2017 begann sie ihre Postdoc-Phase am Department Chemie und Pharmazie mit dem Fokus auf menschliche psychophysiologische Reaktionen auf Geruchsreize, welches durch das Programm „Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre“ (FFL) unterstützt wurde. Im Jahr 2018 schließlich gelang es Helene Loos, sich als einzige Nachwuchswissenschaftlerin mit dem Projekt „Human body odours: exploring chemical signatures“, welches durch ein fakultätsübergreifendes Konsortium getragen wird, in einem höchst kompetitiven Auswahlprozess für die Förderung durch die Emerging Fields Initiative der FAU zu qualifizieren. Im Rahmen dieses Projektes haben Helene Loos und ihr Team eine methodische Plattform an der FAU etabliert, um die chemischen und biologischen Grundlagen der Körpergeruchsbildung und die Rolle von Körpergerüchen in der menschlichen chemischen Kommunikation zu untersuchen.

Forschung zur Chemokommunikation beim Menschen

Unter Anwendung dieser kürzlich etablierten Werkzeuge und Methoden zielen ihre aktuellen Forschungsaktivitäten darauf ab, bisher unbekannte molekulare und verhaltensbezogene Aspekte der chemischen Kommunikation beim Menschen zu entschlüsseln. In diesem Zusammenhang hat Helene Loos zusammen mit Prof. Dr. Jessica Freiherr, Professur für Neurowissenschaften der sensorischen Wahrnehmung an der Medizinischen Fakultät der FAU, einen umfassenden Forschungsansatz initiiert, der es erlaubt, die neuronale Verarbeitung von Körpergerüchen sowie deren Zusammensetzung zu untersuchen und die Übertragung sozialer Informationen auf andere Individuen über chemische Signale nachzuweisen.

2021 hat Frau Loos den Fakultätsfrauenpreis der Naturwissenschaftlichen Fakultät gewonnen.

Kontakt:

Dr. Helene Loos
helene.loos@fau.de